Methoden und Übungen

Zu einem optimalen Lernumfeld zählen auch die Methoden und Übungen, mit deren Hilfe Schüler(innen) sich einen Lerngegenstand aneignen. Im Konzept der Rechtschreibwerkstatt sind dies nur fünf Methoden: „Sprache nutzen“, „Abschreiben“, „Gruppieren“, „Reflektieren“ und „Texte korrigieren“. Im Folgenden wird beschrieben, worauf es bei den Lernmethoden ganz allgemein ankommt. Auf den nächsten Seiten werden die Methoden genauer erklärt.

Methodenreduktion statt Methodenvielfalt

Der kompetente Einsatz von Methoden und Übungen kann das Lernen ebenso beflügeln, wie die ungenaue Anwendung es ausbremsen kann. Deshalb messen wir der Methodenwahl und ihrer Umsetzung im Unterricht große Bedeutung bei. Die eingesetzten Lernmethoden müssen

  • sachgerecht sein. Das heißt, sie müssen genau auf den Lerngegenstand zugeschnitten sein.
  • einen hohen Lernertrag ermöglichen. Hierfür sind vor allem zwei Merkmale wichtig:
    • Hohe Übungsfrequenz:
      Es folgen kurz hintereinander viele gleichförmige Übungen, sodass Abläufe sich einschleifen und im Gehirn „Spuren hinterlassen“ können. Dies gilt für motorische Aufgaben (wie das Schreibenlernen der Buchstaben) ebenso wie für mentale Prozesse (wie das Unterscheiden lang und kurz gesprochener Vokale).
    • Direktes Feedback:
      Nur wenn möglichst kurz nach der Übung eine Rückmeldung zu den Ergebnissen erfolgt, kann man etwas lernen. Schüler(innen) sollten daher ihre Ergebnisse immer selbst kontrollieren können, denn dies ist der schnellste Weg des Feedbacks. Methoden und Materialien müssen so beschaffen sein, dass eine sofortige Lösungskontrolle durch die Schüler(innen) möglich ist.
  • geeignet sein für individuelle Lernwege und selbstständiges Üben. Deshalb nur wenige, effiziente Methoden, die die Schüler(innen) einmal verinnerlichen und in allen Lernbereichen immer wieder einsetzen können – wenige grundlegende Methoden genügen dann, um damit vielfältige Übungen durchführen zu können. Für die Schüler(innen) hat dies gleich mehrere Vorteile:
    • Die wertvolle Lernzeit wird tatsächlich für ertragreiches Üben und nicht für das Aneignen immer neuer Methoden und Aufgabenstellungen genutzt.
    • Die Schüler(innen) gewinnen Sicherheit und Selbstständigkeit beim Lernen.
    • Selbstständigkeit bringt mit sich, dass verschiedene Schüler(innen) zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Aufgaben und Lernzielen arbeiten können. So werden individuelle Lernwege eröffnet.

Die Methoden, Übungen und Materialien der Rechtschreibwerkstatt wurden nach diesen Prinzipien entwickelt und können sich daran messen lassen.